Was ist ein Musiklabel?

In der Musikbranche ist immer die Rede von Musiklabels. Was verbirgt sich hinter diesem Begriff und welche Labels gibt es?

Zwei Arten von Musiklabels

In der heutigen Musikindustrie wird zwischen Major-Labels und Indie-Labels unterschieden. Die Major-Labels gingen aus den weltweit größten Plattenfirmen hervor. Derzeit gibt es davon nur noch drei: die Universal Group, Sony Music und Warner Music Group. Diese Global Player teilen sich den Musikweltmarkt auf. Daneben existieren noch kleinere unabhängige Labels. Diese werden Indie-Labels genannt. Die Bezeichnung wurde vom englischen Wort ‚independent’ abgeleitet. Diese Labels verfügen über relativ wenig Budget im Vergleich zu den drei ‚Großen’, sie gewähren den Künstlern und Künstlerinnen allerdings mehr Freiheit. Die Major-Labels sind vor allem auf die Erzielung von Profit ausgerichtet. Bei Indie-Labels spielt der Profit zwar eine wesentliche, aber nicht die bedeutendste Rolle. Individualität und Kreativität sind hier gefragt. Indie-Labels geben auch jenen eine Chance, die sich abseits des Mainstreams bewegen.

Deutsche Indie-Labels

In Deutschland existieren derzeit über 1.300 verschiedene Indie-Labels. Diese beschäftigen sich mit Musikstilen wie Jazz, Country oder Alternative Rock. Der Vielfalt sind bei diesen unabhängigen Plattenfirmen kaum Grenzen gesetzt. Die Musikbranche erinnert an ein Spielen.Casino und ist manchmal gewinnbringend und manchmal nicht. Einige deutsche Labels wie beispielsweise Tapete Records haben jedoch auch bekannte Künstlerinnen und Künstler unter Vertrag. Viele davon haben im Lauf ihrer Karriere von einem Major- zu einem Indie-Label gewechselt. Diese Labels kümmern sich auf besondere Art um ihre Vertragspartnerinnen und -partner. Da sich die Umsätze durch den Verkauf von Tonträgern sehr in Grenzen halten, werden auch Merchandising Produkte verkauft. Die Labels fungieren gleichzeitig als Konzertagenturen.

Indie-Labels spezialisieren sich zumeist auch auf die Vermarktung von Nischenmusik und weniger von populärer Musik. Sie werfen zwar wenig Gewinn ab, sind aber für Künstler und Künstlerinnen interessant. Doch auch bei diesen Labels gibt es einige, die den Sprung in die große Musikszene geschafft haben. So gründeten beispielsweise die ‚Fantastischen Vier’ 1996 in Stuttgart ihr eigenes Indie-Label und brachten immer wieder erfolgreiche Alben auf den Markt.